Realität und Wirklichkeit konstruiert sich im Kopf ebenso wie Irrsinn und Wahn. Der Kopf ist noch viel mehr: Alles was ist, was mensch aber nicht wahrnehmen kann, ist nicht. Im Kopf verknüpfen sich Geräusche mit Bildern. Es konstruieren sich anhand des Wahrgenommenen Wirklichkeiten und eigene Welten. Hörspiele sind ein Beispiel dafür. Und Hörspiele, Hörbücher, Mitschnitte von Wortlastigem gibt es in jeder IKL Sendung zu hören. Und dank Kopf eben auch um dies alles zu fühlen, zu schmecken, zu riechen, zu hören oder vielleicht auch nur um diesen nur weiter zu verwirren. "IKL kann immer dann auftreten, wenn die Schallreize so geartet sind, dass sie keiner möglichen außerhalb des Kopfes befindlichen Schallquelle zugeordnet werden können und/oder eine Adaption auf einen Raum und mögliche in diesem befindliche Schallquellen nicht stattgefunden hat; wenn also der Hörer von einer Schallquelle und ihrer Situation sozusagen überrascht wird." (wiki) IKL-Website
Fatzer Versuch #1 Von Anderer Kunstverein e.V. Mit den Teilnehmenden einer Workshop-Reihe sowie Michael Mander (Musik-, Rap-, Workshop- Beatregie), Saeed Al-Batal (Regie intercultural Directing), Eunjung Hwang (Bildregie), Lukas Pritsch (Kochregie), Tobias Czarnecki (Soundsupport Beatz), Martin Bahsmann (Assistenz) und Ferdinand Klüsener (Projektidee, Konzeption Sounddesign und Mixing: Bernhard Beck Regie und Dramaturgie: Ferdinand Klüsener Produktion: Autorenproduktion 2023 Länge: 40"03 (Ursendung) Junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund teilen ihre Erfahrungen: Ausgehend von Bertolt Brechts unvollendetem Drama "Fatzer" entstanden Gespräche und Hip-Hop Tracks über Krieg, Flucht und den Wunsch nach Zusammenhalt. "Nacht gegen Morgen auf zerschossenem Gelände. Aus einem Trichtertal taucht ein Tank. Aus ihm eine Stimme." (Bertolt Brecht) Vier Soldaten klettern aus einem Panzer - sie haben den Krieg satt. Bertolt Brechts "Fatzer" ist ein Bühnenfragment über die Moral der Gewalt und des Aussteigens. In Leipzig treffen sich Menschen unterschiedlicher Hintergründe und machen Brechts Text zum Ausgangspunkt ihres gemeinsamen Hörstücks. Sie diskutieren und rappen auf Beats. Sie erzählen von ihren Erinnerungen an Panzer, Verlust und Aufbruch. Schnell zeigt sich: Die Motive von Brechts Lehrstück tauchen auch in den Biografien der jungen Menschen auf. Im Gespräch entsteht eine vielstimmige Gruppe, die aushalten will, was die vier Soldaten in Brechts Lehrstück am Ende nicht schaffen: beisammen bleiben und gut zueinander sein, während die Welt an der Gewalt verrückt wird. Mit Dank an alle Teilnehmenden der Workshops und insbesondere an Abdul. Die Workshop-Reihe wurde realisiert mit der Unterstützung der türkischen Gemeinde in Deutschland, Kultur macht stark - Bündnisse für Bildung sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung. Anderer Kunstverein e.V. engagiert sich in Jugendarbeit, Musikproduktion, Radiotheorie und Kunst. Mit Schwerpunkt im migrantisch geprägten Leipziger Osten initiiert er u.a. ein arabisches Rapradio und ist als registriertes Theater tätig. Der Verein befähigt in Bildungs- und Kunstprojekten junge Menschen, ihre Stimme zu erheben sowie ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entwickeln und setzt sich für die Förderung migrantischer Künstler:innen ein. Der Verein verwirklicht Workshop-Reihen, aus denen auch Hörspiele hervorgehen. Hörspiel: Krieg, Hip-Hop und Bertolt Brecht Fatzer Versuch #1 Länge: 41:17 Minuten