Ein Stadttheater geht ein Wagnis ein. Keinen üblichen Opernklassiker präsentiert das Theater Ulm mit seiner aktuellen Premiere, sondern eine zeitgenössische Oper: George Benjamin „Lessons in Love and Violence“, eine freie Adaption aus dem Jahr 2018 von Christopher Marlows blutrünstigem Macht– und Königsdrama „Edward II.“ hat sich Intendant und Regisseur Kay Metzger vorgenommen. Panagiotis Papadopoulos setzt das anspruchsvolle Werk musikalisch mit den hauseigenen Kräften um.
Als „Vergeltungsmaßnahme“ deklariert, wurde Distomo am Fuß des Parnass-Gebirges völlig ausgelöscht. 218 Menschen verloren ihr Leben. Es kam zu sadistischen Exzessen.
Berlin, Mehringplatz. Mitten im Zentrum eine Wohnbetonburg wie sie andernorts nur am Stadtrand steht. Markus Liske und Manja Präkels leben dort und erkunden ihr Problemviertel.
Schwermütig-groteske Bestandsaufnahme eines Paares | Text und Realisation: Bettie I. Alfred | Mit: Jens Harzer und der Autorin | Zimmersatz: Jana Moczynski | Keyboardimprovisation Theaterszene : Rüdiger Saul | Produktion: Autorenproduktion des SWR 2022
Eine zerstörerische Liebe, eine korrupte Kunstszene und das brisante Porträt der US-amerikanischen Demokratie. Der neue Roman des Erfolgsautors Hari Kunzru aus New York hat wieder alle Zutaten zu einem spannenden, gesellschaftspolitischen Szenario von psychologischer Tiefe und grotesker Komik.
Rezension von Cornelia Zetzsche
Die Suche nach der Geliebten ihres Vaters führt die finnische Journalistin Vilja 2011 nach Berlin. Dort hat sie mit ihren Eltern in den 1980er Jahren gelebt, dort waren die letzten glücklichen Jahre als Familie. Meri Valkamas „Deine Margot“ ist ein packender Roman über Erinnerungen, den Einfluss der Vergangenheit auf die Gegenwart und das Verhältnis Finnlands zur DDR.
Eine Reportage von Sonja Hartl
Der Österreicher Elias Hirschl ist ungefähr so alt wie das Internet für jedermann. Die irrwitzige Produktion von Klick-Schrott für Social Media ist Thema seines neuen Romans „Content“. Ergebnis: nicht moralische Empörung, sondern ein grausig-erhellender Witz nach dem anderen. Rezension von Julia Schröder
Die junge Schriftstellerin Deniz Ohde liest „Die Wand“ immer wieder. Auf SWR Kultur empfiehlt sie diese Geschichte, die darüber nachdenkt, „dass wir zwar vergänglich, zugleich aber dazu gezwungen sind, zu lieben und uns zu sorgen“. Und: „Er stellt die Frage, ob wir diesen Weg der Liebe gehen oder nicht.“
Buchtipp von Deniz Ohde
„Irrschweifen und Lachen“ heißt ein neuer Erzählband mit 21 Geschichten und Essays von den Antillen. Die Texte wurden eigens für diese Anthologie verfasst – die meisten auf Französisch, drei auf Kreolisch. Kreolische Originaltexte haben Seltenheitswert auf unserem Buchmarkt. Wie schön also, dass sie diesem Band im Original enthalten sind.
Ein Gespräch mit Ralph Ludwig